Es wollt' ein Mädchen früh aufstehn
Volkslied aus dem 18. Jahrhundert, verschiedene Texte und Melodien
Liedtext
1. Es wollt' ein Mädchen früh aufstehn, drei viertel Stund vor Tag,
Wollte in den Wald spazieren gehn, hei ja ja, spazieren gehn,
wollt Brombeern pflücken ab.
2. Und als sie in den Wald 'nein kam, da kam des Jägers Knecht:
"Ei Mädchen, scher dich aus dem Wald, hei ja ja dem Wald heraus,
mein'm Herrn, dem ist's nicht recht".
3. Und als sie ein Stück weiterkam, da kam des Jägers Sohn:
"Ei Mädchen, setz dich zu mir nieder, hei ja ja, setz dich nieder,
zupf dir dein Körblein voll"
4. "Ein Körblein voll, das brauch ich nicht, ein' Handvoll ist genug.
In meines Vaters Garten, hei ja ja, Vaters Garten,
da wachsen Brombeer'n g'nug!"
5. So schön wie braune Beeren, sah sie seine Äuglein stehn.
Wer kann im grünen Walde, hei ja ja, grünen Walde
den Beeren widersteh'n?
6. Und als drei Vierteljahr vergangen war'n, die Brombeer'n wurden groß,
da hat das schwarzbraun Mägdelein, hei ja ja, das Mägdelein
ein Kind auf ihrem Schoß.
7. Sie sah es mit Verwund'rung an: "Ei, ei, was hab' ich denn getan?
kommt das wohl von den Brombeer'n her, hei ja ja, den Brombeer'n her
die ich gepflücket hab?"
8. Wer so ein junges Mädchen hat, der schick sie nicht in'n Wald.
Im Wald da wachsen die Brombeer'n, hei ja ja, die Brombeer'n halt
und die reifen alsbald.
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