Zelte, Posten, Werda-Rufer (Prinz Eugen)

Volkslied, Text: Ferdinand Freiligrath (1810-1876), Melodie I: Prinz Eugen, der edle Ritter, Melodie II: Carl Loewe Op. 92 (1844)

Liedtext Noten Melodie

Liedtext

Zelte, Posten, Werda-rufer!
Lust'ge Nacht am Donauufer!
Pferde stehn im Kreis umher,
angebunden an den Pflöcken.
An den engen Sattelböcken
hängen Karabiner schwer.

Um das Feuer auf der Erde,
vor den Hufen seiner Pferde,
liegt das östreich'sche Pikett.
Auf dem Mantel liegt ein jeder,
von den Tschakos weht die Feder,
Leutnant würfelt und Kornett.

Über seinen müden Schecken
ruht auf einer woll'nen Decken
der Trompeter ganz allein:
"Lasst die Knöchel, lasst die Karten!
Kaiserliche Feldstandarten
wird ein Reiterlied erfreun!

Vor acht Tagen die Affäre
hab ich zu Nutz dem ganzen Heere
in gehör'gen Reim gebracht.
Selber auch gesetzt die Noten,
drum ihr Weißen und ihr Roten!
Merket auf und gebet acht!"

Und er singt die neue Weise
einmal, zweimal, dreimal leise
denen Reitersleuten vor.
Und wie er zum letzten Male
endet, brüllt mit einem Male
los der volle, kräft'ge Chor:

"Prinz Eugen, der edle Ritter!"
Hei, das klang wie Ungewitter
weit ins Türkenlager hin.
Der Trompeter tät den Schnurrbart streichen
und sich auf die Seite schleichen
zu der Marketenderin.

Quelle: Projekt-gutenberg-de

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